Etwa 70 Besucher hatten sich am Pfingstmontag zu einem Gottesdienst unter freiem Himmel auf dem Rappenshagen oberhalb vom Oedelsheim versammelt. Aus Gieselwerder, Lippoldsberg, Vernawahlshausen, Arenborn, Heisebeck und Oedelsheim waren verschiedene Gruppen bei angenehmen Wanderwetter sternförmig aufeinander zu gegangen, um auf ganz einfache Weise zu feiern.
Der Posaunenchor Oberweser sorgte für Musik ohne jeden Strom. Unter dem Motto „Mitgebrachtes Teilen“ erwuchs aus unscheinbaren Rucksäcken eine reiche Essenstafel. Und gute Laune hatten die Menschen nach ein oder zwei Stunden Bewegung an der frischen Luft ohnehin.
„Unglaublich, wie schön ihr´s hier habt“ - mit diesem Zitat eines begeisterten Weserurlaubers, begann Pfarrer Bergau die Pfingstpredigt. Manchmal braucht es die Brille eines Fremden, um das Eigene wieder zu entdecken. Der Blick vom Rappenshagen ins Wesertal machte den einheimischen Wanderern jedenfalls den Wert der umgebenden Landschaft wieder bewusst.
Einigen kamen beim Blick auf die Horizontlinie hinter dem Altar auch schmerzliche Gedanken in den Sinn: „Wer weiß, wie lange wir diese Natur noch ungestört erleben können?“
Die bewusste Schlichtheit des Pilgertages ließ die Maßlosigkeit unserer sonstigen Lebensweise fragwürdig werden: „Froh zu sein, bedarf es eigentlich so wenig.“